Gelege der Äskulapnattern rund um Eberbach

Regelmäßige Pflegemaßnahmen im Herbst

Text und Fotos von Sebastian Olschewski

Eiersuche im November? Da hat sich wohl jemand gehörig in der Jahreszeit geirrt! Tatsächlich waren die sechs NABU-Mitglieder der Gruppe Heidelberg am ersten Samstag im November diesen Jahres nicht auf Ostereiersuche, sondern auf der Jagd nach den Gelegen der größten und seltensten Schlangenart Deutschlands – der Äskulapnatter (Zamenis longissimus).

Äskulapnatter. Pflege des Eiablageplatzes: Lockerung des Substrats
Pflege des Eiablageplatzes: Lockerung des Substrats

Diese kommt in der Bundesrepublik lediglich in vier voneinander getrennten, kleinen Populationen vor, wovon sich eine im hessischen und baden-württembergischen Odenwald um Hirschhorn am Neckar befindet.


Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Äskulapnatter um Dr. Michael Waitzmann führten wir Pflegemaßnahmen und ein Monitoring an den für den Schutz der Art angelegten Eiablageplätzen durch. Hierzu werden die einem großen Kompost nachempfundenen Konstruktionen, welche mit unterschiedlichem Substrat (Pferdemist, Sägemehl etc.) gefüllt sind, von Vegetation freigeschnitten und mit Heugabeln umgegraben. Je nach Standort und Glück lassen sich beim Umgraben bereits geschlüpfte Gelege der Äskulapnatter und regelmäßig auch der kleineren, verwandten Ringelnatter (Natrix natrix) finden.

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Freigelegter Eiablageplatz
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Nach der Umgrabung

Eier der Äskulapnatter (links) und der Ringelnatter
Eier der Äskulapnatter (links) und der Ringelnatter

Die Schlangenweibchen brüten im Gegensatz zu Vögeln ihre Eier nicht selbst aus, sondern setzen lieber auf die durch Zersetzungsprozesse entstehende Wärme. Wird ein Gelege beim Graben freigelegt, wird dieses fotodokumentiert, ausgezählt und auf erfolgreichen Schlupf hin geprüft. An einem Standort hatten die Äskulapnattern dieses Jahr kein Glück, denn hier konnten wir lediglich sieben ungeschlüpfte Eier feststellen.


Äskulapnatter in Heidelberg

Rundum war der Tag im Odenwald bei bestem Herbstwetter eine gelungene Aktion, die wir nächstes Jahr gerne wiederholen möchten.

junge Äskulapnatter
Eine sehr junge Äskulapnatter kann mit einer Ringelnatter verwechselt werden!

Möchten Sie sich für die seltenste Schlange Deutschlands engagieren?

 

  • Wenn Sie ein oder zwei Nachmittage im Herbst zur Verfügung haben und auch gerne körperlich arbeiten, melden Sie sich zu unseren Pflegeaktionen der Eiablageplätze an: beim NABU Heidelberg (info@nabu-heidelberg.de). Dieses ist auch bei der NABU-Gruppe in Eberbach möglich: www.nabu-eberbach.de/

 

  • Auch die Arbeitsgemeinschaft Äskulapnatter freut sich über Verstärkung, besonders im organisatorischen und bürokratischen Bereich, denn es gibt über das Jahr hinweg eine Menge zu koordinieren und zu dokumentieren: ag_aeskulap@gmx.de.

Aktion 2019: die Gegend von Hirschhorn

Ein unerwarteter Fund: die Larve des Nashornkäfers und ein erwachsenes Tier gleich dazu!

Nashornkäfer. Foto: Anja Betzin
Nashornkäfer. Foto: Anja Betzin

Auch 2019 haben wir die kompostähnlichen Anlagen umgegraben und die abgelegten Schlangeneier aus der vergangenen Saison gezählt. 
Fünf Haufen bei Hirschhorn waren es im Ganzen.

Und hier der Lohn aller Mühe: ein diesjähriges Gelege der Äskulapnatter!

Aktion 2017 - die "Dankeschön-Exkursion" in Heddesbach

Ganz ohne Graben: Alle Helfer der Vorjahre waren eingeladen. Hier wollten wir die Schlangen nur mal sehen.

 

Am 17. Juni hat diese Exkursion stattgefunden.

 

Lesen Sie bitte mehr in unserer Rubrik "Unterwegs in Heidelberg".

Aktion 2016 - das dritte Mal unterwegs

Der NABU Heidelberg war in diesem Jahr das dritte Mal im Odenwald unterwegs, um die AG Äskulapnatterschutz bei ihren Schutzbemühungen rund um die Kletternatter zu unterstützen. 

 

Wir konnten viele Eiablageplätze und Kinderstuben pflegen und die Fortpflanzung der Schlangen monitoren. Wertvolle Daten zum Schutz der Tiere konnten so gesammelt werden.  

Daher möchte der NABU allen Helfern nochmals herzlich für ihren Einsatz danken! Wir konnten Herrn Dr. Michael Waitzmann von der AG Äskulapnatterschutz dafür gewinnen, für uns eine Dankeschön-Exkursion 2017 mit garantierter Äskulapnattersichtung, exklusiv für alle Helfer, durchzuführen.

 

 

 

 

 

Letzte Aktualisierung: 01.12.2019 (MP)

Mauersegler gefunden

NABU-Büro Heidelberg

Montag 16:00 - 18.00 Uhr
Dienstag 9.00 - 11.00 Uhr und
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Tel.:  06221/ 73 606 71 (AB)

info@nabu-heidelberg.de

Bei Notfällen: Artenschutz-Fachberater Thomas Hartmann Tel.  06226-78 40 85

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