Nur noch eine Brut im Jahr

Die Feldlerche ist Vogel des Jahres 2019

Von Heike Wittneben

Foto: NABU/Peter Lindel
Foto: NABU/Peter Lindel

Von Dichtern wie William Shakespeare oder Johann Wolfgang von Goethe bereits gebührend gewürdigt, ist die Feldlerche zum Vogel des Jahres 2019 gewählt worden.

 

Um auf den starken Bestandsrückgang der letzten Jahre aufmerksam zu machen, verleiht der NABU der Feldlerche diesen Titel bereits zum zweiten Mal. Diese Entscheidung soll stellvertretend für andere bedrohte heimische Vögel ein Zeichen setzen – denn die Möglichkeiten, den Feldlerchenbestand zu schützen, sind vielfältig.

Typisch Feldlerche – so ist sie zu erkennen

Eine in verschiedenen Brauntönen gestreifte Oberseite, eine kurze, stumpfe Federhaube, dunkle Augen und ein gerader Schnabel – all diese Merkmale sind typisch für die Feldlerche. An den Flanken ist sie gelblich-weiß oder in einem hellen Braun mit einer feinen, dunklen Strichelung gefärbt. Zudem zeichnet sich der 16 bis 18 Zentimeter lange, eher hochbeinige Vogel durch den bräunlichen Schwanz und das weiße Bauchgefieder aus.


Charakteristisch für die Feldlerche sind zudem die rollenden Rufe der Feldlerchenmännchen, welche diese in einer Flughöhe von 50 bis 200 Metern ausstoßen. Der kürzere und leisere Gesang der Weibchen ertönt üblicherweise in Bodennähe.

Nahrung und bevorzugter Lebensraum

Foto: NABU/Peter Lindel
Foto: NABU/Peter Lindel

Am liebsten ernährt sich die Feldlerche von Spinnen, Regenwürmern, kleinen Schnecken, Insekten sowie deren Larven. Im Winter weicht sie auf Samen und Pflanzenteile aus.

 

Als typischer Kulturfolger fühlt sie sich auf Wiesen, Weiden, Heiden und Äckern zu Hause. Besonders gerne brütet sie in weitläufigen Feldfluren mit Grünflächen oder Getreidestoppelfeldern, wo die Vegetation eine Höhe von 20 bis 50 Zentimetern erreicht.

 

Als ein weltweit häufiger Vogel ist die Feldlerche in ganz Europa verbreitet. In Deutschland wird für den Zeitraum von 2005 bis 2009 von 1,3 bis 2 Millionen Feldlerchenrevieren ausgegangen.

Gefährdung und Bestand der Feldlerche

Foto: NABU/Manfred Delpho
Foto: NABU/Manfred Delpho

Obwohl sie einst als Allerweltsvogel galt, ist die Feldlerche heutzutage in Gefahr. Dies zeigt sich eindeutig in dem Bestandsrückgang von 38 %, welchen der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) für den Zeitraum von 1990 bis 2015 ermittelt hat. Der NABU hat auf diese Entwicklung reagiert, indem er die Feldlerche auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands in Kategorie drei als „gefährdet“ einstuft. Als sie 1998 erstmals zum Vogel des Jahres erklärt worden war, war sie noch auf der Vorwarnliste gewesen.


Die Gründe für die Gefährdung der Feldlerche sind vielfältig. Vor allem macht ihr als Agrarvogel die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft zu schaffen. Schließlich ist der Ackerbau vielerorts – gefördert durch Gebrauch von Pestiziden und Kunstdüngern – einseitig auf Wintergetreide, Mais und Raps ausgerichtet. Besonders im Wintergetreide können die Feldlerchen jedoch nur schwer brüten, sodass sie ihre Jungen nur noch einmal statt dreimal jährlich aufziehen können.

 

Aber auch der starke Rückgang an vorrübergehend unbewirtschafteten Brachflächen und Grünland spielt eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang.

Feldlerchenschutz sollte groß geschrieben werden!

Fest steht also – es muss dringend gehandelt werden! Und die gute Nachricht ist, die Möglichkeiten, die Feldlerche zu schützen, sind vielfältig.

 

  • In jedem Fall muss eine naturverträgliche und zukunftsfähige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU angestrebt werden. Diese sollte sich nicht für eine Intensivierung der Landwirtschaft, sondern beispielsweise für eine lockere Bepflanzung und das Anlegen von Blühstreifen einsetzen (→ NABU-Aktion „Meine 114 Euro“)
  • Landwirte sollten sich zudem für einen Mix aus Sommer- und Wintergetreide entscheiden und die Felder in der Feldlerchenbrutzeit von März bis Juli möglichst nicht bearbeiten.

Diese und weitere Praxistipps zum Schutz der Feldlerche können unter "Vogel des Jahres 2019" auf der NABU-Seite des Bundesverbandes jederzeit nachgelesen werden!

Meine 114 Euro für...

 

Setzen Sie jetzt ein Zeichen. Bringen Sie Ihren Unmut über das bisherige politische Handeln zum Ausdruck. Unterstützen Sie die aktuelle NABU-Kampagne https://mitmachen.nabu.de/meine114euro, mindestens 5000 Nachrichten an die EU-Abgeordneten werden gebraucht.

 

 

 

 

 

Letzte Aktualisierung: 09.12.2018 (MP)

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