Kiesgrube Eppelheim / Gewann Schleipfad

Die Kiesgrube Eppelheim (Gewann Schleipfad) ist ein vom Grundwasser gespeistes Feuchtbiotop mit charakteristischen Weidenbüschen. Viel zu entdecken gibt es an den beiden künstlich angelegten Teichen.

Graureiher in der Kiesgrube. Foto: Manfred Eimers
Graureiher in der Kiesgrube. Foto: Manfred Eimers

Hohe Artenvielfalt auf engstem Raum

Von Sebastian Olschewski

Aufgelassene, nicht durch Bepflanzungen renaturierte Abbaustätten stellen wahre Oasen der Biodiversität innerhalb dieser weitgehend verarmten Normallandschaft dar und besitzen für den Arten- und Biotopschutz eine große Bedeutung. Sie weisen hohe Artenzahlen mit einem hohen Anteil gefährdeter Pflanzen- und Tierarten auf. Charakteristisch ist oftmals das Vorhandensein einer Vielzahl unterschiedlicher Biotoptypen auf engem Raum, die zu einer sehr hohen Strukturvielfalt beitragen.

Offenhalten der Wasserflächen. Foto: M. Eimers
Offenhalten der Wasserflächen. Foto: M. Eimers

Diese engen Verzahnungen von Teillebensräumen stellen wichtige Entwicklungsbereiche für verschiedene Artengruppen dar. So sind einige Amphibienarten auf solche Lebensräume angewiesen, die sowohl geeignete Fortpflanzungsgewässer (z. B. unbewachsene, flache, temporäre Gewässer oder ehemalige Fahrspuren) als auch überlebenswichtige Landlebensräume beherbergen.

 

Auch für die Insektenwelt stellen die Rohbodenstandorte attraktive Habitate dar. So jagen spezialisierte Laufkäferarten wie der Dünen-Sandlaufkäfer an solchen Standorten. Viele Wildbienenarten nutzen die Rohbodenstandorte für die Larvenaufzucht. Auch die Zauneidechse profitiert von der lückigen Vegetation. Viele Arten, die vor Jahrhunderten auf den Kiesbänken des unbegradigten Rheins vorkamen, finden heute einen Sekundärlebensraum in den Abbaustätten. Dazu zählen beispielsweise die Blauflügelige Sandschrecke (Sphingonotus caerulans), der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), die Uferschwalbe (Riparia riparia) oder die Kreuzkröte (Bufo calamita).

Eine schöne Trockenmauer
Eine schöne Trockenmauer

Pflanzengesellschaften auf dem Vormarsch

Besonders nährstoffarme Pionierlebensräume mit extremen standörtlichen Gegensätzen, wie sie in der umgebenden Kulturlandschaft nicht mehr oder fast nicht mehr zu finden sind, begründen den naturschutzfachlichen Wert. Bedingt durch die hohe Dynamik ihrer Primärlebensräume (z. B. Kiesbänke der Flüsse) zeigen die typischen Pionierarten ein hohes Ausbreitungspotenzial und besiedeln in Kürze neu entstandene Lebensräume. Voraussetzung ist jedoch, dass eine ausreichende Anzahl an Trittsteinbiotopen existiert. In unserer heuteigen Landschaft übernehmen diese Funktion insbesondere ehemalige Abbaustätten.

Die Kiesgrube Eppelheim als Trittsteinbiotop

Ein solches wertvolles Trittsteinbiotop für gefährdete Tier- und Pflanzenarten ist die ehemalige Kiesgrube Eppelheim im Gewann Schleifpfad (Rhein-Neckar-Kreis). In den 1950er/60er Jahren, spätestens seit Ende der 1970er Jahre ist der Abbau in dieser ca. 1,5 ha großen Kiesgrube zum Erliegen gekommen.

 

1985 hat die NABU-Gruppe Heidelberg das Gelände und gleichzeitig die Pflege des Biotops übernommen.

Wie viele andere offene Lebensräume ist auch die Kiesgrube Eppelheim auf eine dauerhafte Offenhaltung in Form von regelmäßigen Pflegemaßnahmen angewiesen. Trotz regelmäßiger Pflege sind größere Flächen über die vergangenen Jahrzehnte mehr und mehr verbuscht. Es hat sich ein neuer Lebensraum entwickelt, der jedoch für viele gefährdete Arten der Pionierstandorte ungeeignet geworden ist.

  • Die NABU-Gruppe Heidelberg hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren dieses Trittsteinbiotop für die gefährdeten Offenlandarten wie Heuschrecken, Wildbienen, Reptilien und Amphibien zu optimieren.
  • Bitte helfen Sie mit und melden Sie sich zum freiwilligen gelegentlichen Arbeiten in diesem herausragenden Biotop! Siehe Rubrik "Aktueller Bedarf".

So erreichen Sie das Biotop

Straßenbahnlinie 22 bis Endstation "Kirchheimer Straße". Über Schwetzinger Straße, Goethestraße sowie Birkigstraße (an den Birkighöfen vorbei) gelangen Sie zum Biotop.

 

Der Zugang ist von Südwesten.

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Letzte Aktualisierung: 30.12.2017 (MP)

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