Heidelberg, der 03.10.2025 - Der anhaltende Dauerregen der vergangenen Tage hat in Heidelberg und der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar zu einem beispiellosen Schwalbendrama geführt. Tausende Mehlschwalben suchten verzweifelt Schutz an Gebäuden, oft zu Hunderten oder gar Tausenden gleichzeitig.
Doch für viele kam jede Hilfe zu spät: zahlreiche Tiere wurden tot aufgefunden, andere völlig erschöpft eingesammelt. Besonders dramatisch war die Situation am Bethanien-Krankenhaus sowie an der
Chirurgischen Klinik beim Botanischen Garten, wo jeweils große Schwärme bis zu tausende von Mehlschwalben Schutz suchten. Dieses Bild wiederholte sich in vielen weiteren Stadtteilen und Orten der
Region.
Hauptursache war die anhaltende Regenfront und der Kälteeinbruch der letzten Woche: Die Mehlschwalben, vermutlich Durchzügler auf dem Weg in den Süden, konnten ihre Reise nicht fortsetzen.
Gleichzeitig fehlte es durch die Nässe und Kälte an Insekten, ihrer einzigen Nahrungsquelle, was viele Tiere zusätzlich schwächte.
„So ein massenhaftes Schutzsuchen von Mehlschwalben an Gebäuden ist ein seltenes, dramatisches Phänomen“, berichtet Kirsten Dressel von der Mauerseglerhilfe Apus e.V., die gemeinsam mit dem NABU Heidelberg zahlreiche Tiere aufnahm. „Viele Mehlschwalben konnten nur noch tot geborgen werden. Doch auch etliche wurden lebend gerettet und werden derzeit aufgepäppelt. Die besonders geschwächten und verletzten Vögel müssen voraussichtlich den Winter in Pflege verbringen“, ergänzt Dr. Zvonimir Marelja, Vorstandsmitglied des NABU Heidelberg.
„Die Schwalben sind nicht nur Sympathieträger, sondern unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme. Ihr Überleben jetzt zu sichern, ist ein Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt insgesamt“, so der
NABU Heidelberg.
Die Versorgung der Tiere erfordert spezielles Futter, UV-Lampen und damit erhebliche Stromkosten. Außerdem wird dringend eine größere Räumlichkeit gesucht, in der die Schwalben fliegen und ihre
Muskulatur trainieren können. Jede Hilfe zählt – sei es in Form von Geldspenden für Futter und Ausrüstung oder durch die Bereitstellung geeigneter Räume für die Pflege und Unterbringung der
Tiere.
Schon im vergangenen Jahr führte diese Situation zu hohen Verlusten – und nun droht sich das Drama zu wiederholen.
Der NABU Heidelberg ruft deshalb die Bevölkerung zu Spenden auf:
Spendenkonto NABU Heidelberg e.V.
IBAN: DE15 6725 0020 0000 0329 13
BIC: SOLADES1HDB
Bank: Sparkasse Heidelberg
Letzte Änderung: 03.10.2025 (MP)