„Helfende Hände“ – neue offene NABU-Workshop-Reihe

Wir starten im Providenzgarten im Oktober 2025!

Nicole Lill - Projektkoordinatorin

Maria Hufnagel-Schwab - Gartenexpertin (Fotos)

 

"Selbst eine noch so kleine Grünfläche

im Siedlungsbereich kann dazu beitragen,
die Artenvielfalt in Städten 
zu erhalten bzw. zu erhöhen,
es wird hier garantiert sehr bald wieder
summen, brummen, flattern und 
blühen."

 

Nicole Lill

 



Foto: Pixabay, Corin
Foto: Pixabay, Corin

Eine mehrteilige Workshop-Reihe für jedes Alter

Mit "Helfende Hände" starten wir am 4. Oktober 2025 ein ganz neues, arbeitskreis- und themenübergreifendes Projekt rund um den Providenzgarten mitten in der Heidelberger Altstadt, zu dem wir herzlich einladen möchten! 

Die auf Artenschutz ausgerichtete Workshop-Reihe wird verschiedene ökologische und gärtnerische Schwerpunkte haben und sich bis ins neue Jahr 2026 hinein erstrecken. 

 

Geplant sind monatlich stattfindende Workshops für Jung und Alt, in denen wir vom NABU Heidelberg nicht nur allerhand praktisches Wissen vermitteln werden über heimische Pflanzen, naturnahes und insektenfreundliches Gärtnern, unsere Wintervögel, Amphibien, Wildbienen, Schmetterlinge, Greifvögel, Mauersegler und viele weitere bedrohte Arten, sondern auch gleich die Gelegenheit bieten, alles selbst an Ort und Stelle auszuprobieren und anzupacken. Auch für Fragen wird viel Zeit sein.

Eine Anmeldung ist nicht nötig und es fallen auch keine Kosten an!

Kinder sind herzlich willkommen! 

In jedem Workshop können sie altersgerechte Aufgaben übernehmen, wie unter unserer Anleitung gärtnern, Vogelfutter selbst herstellen, ein großes Insektenhotel bauen, Amphibieneimer vorbereiten und vieles mehr.

 

Aber wir brauchen auch die Hilfe von Erwachsenen, also kommt bitte alle zusammen – unbegleitete Kinder können wir nicht betreuen.  

Das Projekt ist im Aufbau.  

Für Updates und die aktuellen Termine schaut bitte hier vorbei:

Das Wichtigste in Bezug auf die Workshops und die meisten anderen NABU Veranstaltungen vorweg: 
    
!!! Alle angekündigten Veranstaltungen finden BEI JEDEM Wetter statt !!!

Es sei denn, es wird explizit vorher auf die Möglichkeit der Wetter/Tier-bedingten Absage verwiesen. So gibt es bei Minus-Temperaturen keine Krötenwanderung oder bei Regen keine Fledermaus-Exkursionen.


Den Auftakt macht der dreiteilige Workshop „Naturnahes Gärtnern im Providenzgarten“

Leiterin und Gartenexpertin: Maria Hufnagel-Schwab

Termine: 4. Oktober, 25. Oktober, 8. November 2025

Maria Hufnagel-Schwab
Maria Hufnagel-Schwab

Der Providenzgarten kann zu einem Refugium für heimische Pflanzen- und Tierarten werden, mitten in der Heidelberger Altstadt und direkt benachbart zu unserem neuen NABU-Naturschutzzentrum in der Providenzgemeinde.

 

Wir planen ihn als lehrreichen Vorzeigegarten  zum Nachmachen mit 

  • einem Schattenbeet unter der Eibe
  • einem sonnigen Steingarten 
  • kleinen und gößeren Magerbeeten mit überwiegend einheimischen robusten Stauden, die Trockenheit sowie Starkregen ertragen

Die Pflanzen müssen 

  • klimaresistent sein (nur zum Anwachsen wird gegossen)
  • wildbienen- und schmetterlingsfreundlich
  • bevorzugt auf der Roten Liste stehen

 Ebenso ist die Aufhängung von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse geplant.

 

Wir freuen uns besonders über die Beteiligung von Anwohnerinnen und Anwohnern, aber selbstverständlich auch über jede engagierte helfende Hand!

Die Workshops werden ca. 3 Stunden von 10:00–13:00 Uhr dauern, bitte bringt euch für die Pause und den Aktivteil etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen mit. Es wird sehr kurzweilig werden, versprochen! 

Wir freuen uns auf euch – entweder direkt zum Auftakt am 04.10. und/oder den weiteren Workshops in naher Zukunft! Denn wir möchten mit vielen Händen viel bewegen!

 

Euer NABU Heidelberg  


Mehr zum Konzept "Providenzgarten"


Kompaktinfo NABU Heidelberg – Providenzgarten

Pressemitteilung zu  „Gemeinsam naturnah gestalten“

Heidelberg im September 2025 - Seit ein paar Monaten schon ist der NABU Heidelberg glücklicher Untermieter des Anbaus am Providenz-Gemeindehaus mitten in der Altstadt und als solcher möchten wir uns natürlich gerne mit unserem (Stadtnatur-)Wissen und unseren jeweiligen Fertigkeiten einbringen und diesen wertvollen Ort gemeinschaftlich bunter, lebendiger und nachhaltiger gestalten.

 

Wir haben uns deshalb überlegt, eine Workshop-Reihe ins Leben zu rufen, in der wir der interessierten Bevölkerung, egal ob jung oder alt oder dazwischen, Einblicke in unsere naturschützende und arterhaltende, ehrenamtliche Arbeit geben und gemeinsam erarbeiten, welche Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz direkt an Ort und Stelle umgesetzt werden können.

 

Die Teilnehmenden sollen so befähigt werden, aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung ihres direkten Umfelds beizutragen, Gemeinschaft zu erleben und die Bindung mit der sie umgebenden Umwelt zu stärken.

 

Wir möchten also mit möglichst vielen Händen viel erreichen!

Beginnen möchten wir im Vorgarten des Gemeindehauses.

 

Hier haben wir unterschiedliche Bereiche identifiziert, die wir gerne in mehreren Schritten mit der interessierten Bevölkerung zusammen in blühende, pflegeleichte, einladende und ansprechende (Trocken)Beete umgestalten möchten. Hier ein kurzer Überblick:


Bereich Vorgarten Nord


Starke Sonneneinstrahlung, trocken, invasive Pflanzen, Waschbetonkübel und Holunder als Bestand à Umwandlung in einen Sonnen-Steingarten und Stauden-Magerbeete/ teilweise schattig durch Eiben (südl. stehend)

  • Holunder in Form bringen
  • mit Erde kleine Terrassen aus den Betonkübeln formen
  • Beet mit heimischen, immergrünen, wintergrünen, frühblühenden, ausdauernden Pflanzen anlegen

Ein Magerbeet eignet sich für den Bereich vor der Mauer/Steinhaufen:

  • Unkräuter großflächig entfernen, Erde-Sandmischung einbringen
  • Heimische Pflanzenzwiebeln (als Frühblüher) und Stauden (blühen ab Mai), Heilpflanzen und „Schmetterlingsmagnete“ können hier zum Einsatz kommen, auch drei biblische Pflanzen mit Symbolkraft: Emmer Ur-Weizen, Schwarzkümmel & Saat-Lein.

Bereich Vorgarten Süd


Ganzjährig schattig, quasi „Schottergarten“ auf Drainage unter Giebel, Unkräuter, karg, Böden „sauer“ durch Eiben (=Bestand)

  • Steine umschichten und Unkräuter entfernen
  • Bereich um Eiben mit Erde auffüllen und zu den Pflastersteinen hin begrenzen
  • Steine „umnutzen“ als Begrenzungen für immergrüne, insektenfreundliche, duftende, gleichzeitig ausdauernde und unempfindliche Schattenbeete
  • Gegenüber ein buntes, einladendes, fröhlich-zuversichtliches „Drainage“-Beet anlegen, Drainagesteine mit schönem Totholz „auflockern“
  • trittfeste, (blau)blühende Bodendecker pflanzen
  • prüfen, wie mit einer für die Gemeinde und die NABU HD Büroräume/NSZ passenden Fassadengestaltung die derzeitigen, unschönen „Graffitis“ und andere Schmierereien kostendeckend/umsonst beseitigt werden können

Zeitaufwand: mindestens 6 Tageseinsätze, davon 3 Workshops, mind. 20 Personen (Kinder und Erwachsene) 

Das hat „die Stadt“ davon

Der Bereich wird deutlich aufgewertet und erfüllt danach die erstrebten Kriterien von Grünflächen im Siedlungsbereich mit naturschützenden, arterhaltenden, klimaregulierenden Aspekten und sozialen Funktionen (soziale Interaktion, ästhetischer Wert, Steigerung des Umweltbewusstseins, u.v.m.).


 Alle Interessierten können sich aktiv, niederschwellig (keine Anmeldung ist notwendig und keine Kosten fallen an) in die Neugestaltung einbringen. 


Kosten (für Setzlinge, Samen, Erde, etc) werden durch die Unterstützung der Stadt Heidelberg (LuF liefert Erde und Sand aus privater Initiative), der Sparkasse Heidelberg (Direktgewinn „Vereinstaler“), der Altstadtgemeide Heiliggeist-Providenz (stellen uns die Räumlichkeiten und den Vorgarten zur Verfügung) und dem NABU Heidelberg gedeckt (Kosten: mind. 800 EUR/Vorgarten).


Der zeitliche und personelle Aufwand der Neugestaltung wird über das Workshop-Format aufgefangen.


Der Vorgarten braucht danach so gut wie keine Pflege, Ressourcen werden geschont.


Er kann als Vorbild für die unmittelbar angrenzenden Vorgärten (bspw. der Landfriedstraße) dienen.

 

Selbst eine so kleine Grünfläche im Siedlungsbereich kann dazu beitragen, die Artenvielfalt in Städten
zu erhalten bzw. zu erhöhen, es wird hier garantiert sehr bald wieder summen, brummen, flattern und
blühen.

 

Die weitere Planung

Weitere Workshops werden folgen, in denen mit den jeweiligen Fachleuten das Augenmerk auf unsere heimischen Wintervögel und ihre Bedürfnisse (03.01.2026), auf unsere Bemühungen zum Amphibienschutz (07.02.2026) und viele weitere Stadtnatur-Belange im Workshop-Format eingegangen wird.

 

Auch wird gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt Heidelberg geprüft, wie sich der NABU Heidelberg zusammen mit den an den Workshops Teilnehmenden bei der Neu- bzw. Umgestaltung des Providenzgartens einbringen kann! 

Der Providenzgarten: Ist-Zustand im September 2025

Vorgarten Bereich unter der Eibe
Vorgarten Bereich unter der Eibe
Vorgarten freier Bereich
Vorgarten freier Bereich

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Kompaktinfo Providenzgarten Stadtredakti
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Über den Providenzpark

Der Providenzpark in Heidelberg liegt auf dem Gelände des ehemaligen kurfürstlichen Herrengartens, wo die Providenzkirche 1659 bis 1661 erbaut wurde, die nach dem Leitspruch des Kurfürsten "Dominus providebit" (der Herr wird sorgen) benannt ist. Nach der Zerstörung im Stadtbrand 1693 wurde die Kirche wiederaufgebaut und der Innenraum Ende des 19. Jahrhunderts umgestaltet. 

Der Park ist nicht das Gleiche wie der Vor- und Pfarrgarten. Er wurde im Juni 2023 für Bürgerinnen und Bürger geöffnet. 2025 musste eine rund 125 Jahre alte Zeder aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Der Künstler Jochen Liebrich schnitzte aus dem sieben Meter hohen Stumpf drei Schwarzbären und eine Taube. Besonders schützenswert ist ein alte Ginko.

 

Die Providenzkirche in Heidelberg gehört der Evangelischen Altstadtgemeinde Heiliggeist-Providenz, die seit 2012 als fusionierte Gemeinde beide Kirchen, die Heiliggeist- und die Providenzkirche, unter einem Dach vereint.


Eingangsbereich zum NSZ
Eingangsbereich zum NSZ
Der Park mit dem alten Ginko
Der Park mit dem alten Ginko

Seit 2025 betreibt der NABU Heidelberg sein Naturschutzzentrum in einem Nebengebäude.

 

Der Zugang zum Providenzpark ist über ein Tor an der Landfriedstraße möglich.

Letzte Aktualisierung: 01.11.2025 (MP)