Die NABU-Gruppe Heidelberg erreichen im November 2016 vermehrt besorgte Anfragen, weil sich zurzeit wenig Vögel in den Gärten zeigen. Dies lässt sich aber nach unserer Kenntnis mit der bisher milden Witterung erklären: Viele Vogelarten sind außerhalb von Siedlungen unterwegs und zum Beispiel in Obstwiesen oder an Waldrändern auf Nahrungssuche. Noch hindern sie daran weder lang anhaltender Frost noch eine Schneedecke. Das könnte sich mit zunehmenden Frosttagen aber ändern und es werden dann wieder mehr Vögel in unsere Nähe kommen – zum Futtersilo im Garten oder auf den Balkon.
Gewöhnlich gibt es auch an Futterstellen erhebliche Schwankungen in der Zahl der Vögel und Vogelarten. Das kann unterschiedliche Ursachen haben wie beispielsweise so genannte Kältefluchten, bei denen Vögel aus Frostgebieten ausweichen, aber auch die Qualität des angebotenen Futters. In jedem Fall ist Hygiene an der Futterstelle oberstes Gebot. Denn besonders dann, wenn sich Futter und Kot vermischen, können gefährliche Krankheitserreger wie Salmonellen oder Trichomonaden übertragen werden und für lokale Einbrüche der Vogelbestände sorgen.
Das besonders bei Amseln festgestellte und durch Stechmücken übertragene Usutu-Virus, welches 2011/12 auch in der Rhein-Neckar-Region ein Amselsterben ausgelöst hatte, grassierte dieses Jahr besonders in Nordrhein-Westfalen, doch auch in Nordbaden gab es wieder Nachweise erkrankter Vögel.
Hinweise zur Mithilfe: Erkrankte oder verendete Vögel können über ein Online-Formular unter www.NABU.de/usutu-melden gemeldet werden. Mehr darüber hier beim NABU
Von dem aktuellen Ausbruch der Vogelgrippe scheinen Sing- beziehungsweise Gartenvögel bisher nicht in großer Zahl betroffen zu sein. Das Virus wurde bislang in erster Linie bei am Wasser lebenden Vogelarten wie Enten, Schwänen oder Gänsen festgestellt.
Letzte Aktualisierung: 01.12.2016 (MP)